Hochwasserschutzkonzept "Bubenreuth-Nord"

Aufgrund der schlimmen Erfahrungen anlässlich des Starkregenereignisses im Jahr 2007 haben die damals Verantwortlichen in Politik und Verwaltung umgehend reagiert und umfassende Hochwasserschutzmaßnahmen auf den Weg gebracht.

  

Wegen der räumlichen Ausdehnung der betroffenen Regionen war von Anfang an klar, dass die notwendigen Bauarbeiten hierzu in mehrere Abschnitte aufgeteilt werden müssen. Jeder einzelne Bauabschnitt erfordert dabei ein hohes Maß an technischer, logistischer und rechtlicher Planungs- und Koordinierungsarbeit - und nicht zuletzt müssen auch erhebliche finanzielle Mittel dafür bereitgestellt werden.

 

 

 

Der Bauabschnitt 1 (BA 1) umfasste im Wesentlichen die beiden Dammbauwerke, die zwei kleine Tälchen im Waldgebiet nordöstlich von Bubenreuth als Retentionsräume (lat. retenire = zurückhalten) zum Ort hin absperren und das auf diese Weise im Falle eines Starkregenereignisses zurückgehaltene Wasser nur in einer genau berechneten und vorgegebenen Menge über vorhandene Grabensysteme abführen und so von der Bebauung fernhalten. Im Bereich der Aufbereitungsanlage beim Tiefbrunnen II werden die ankommenden Wassermengen noch einmal getrennt, so dass nur noch ein kleiner Teil über den Entlesbach durch den Ort fließt und die weitaus größere Menge Richtung Rothweiher abgeleitet wird. Damit ist das wichtigste Ziel dieser mehrstufigen Maßnahmen bereits erreicht und hat seine Funktionsfähigkeit in der Praxis schon mehrere Male bewiesen: große Wassermengen werden vom bebauten Ort ferngehalten.

 

Der Bauabschnitt 2A (BA 2A) umfasste als Zwischenschritt die Ertüchtigung der Gräben und Durchlässe vom Rothweiher Richtung Westen bis zur Gemeindeverbindungsstraße Bubenreuth-Igelsdorf. Diese Maßnahme ist als zusätzlicher Schutz notwendig, da zwar die beiden Dammbauwerke eine erhebliche Menge Wasser zurückhalten können (insgesamt rund 24.000 m³, das entspricht etwa 10 gefüllten Hallenbadschwimmbecken mit Olympiamaßen), dieses zurückgehaltene Wasser aber natürlich auch geordnet abgeführt werden muss um nicht nachträglich noch Schaden anrichten zu können. Fernziel ist hier die Regnitz als nächstgrößeres Gewässer. Der BA 2A ist hier nur als Zwischenschritt zu sehen und wurde gewählt, weil die natürlichen Gegebenheiten mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen (Planung, Recht, Zeit, Finanzen) am besten in Einklang zu bringen waren. Diese Maßnahme wurde Ende März 2017 abgeschlossen.

 

Fertiggestellt wurde zwischenzeitlich auch der Bahndurchlass für die Hochwasserableitung durch die Deutsche Bahn AG. Dadurch ist sichergestellt, dass das anfallende Hochwasser auf jeden Fall bis westlich der Eisenbahnlinie abgeleitet werden kann.

 

Der Bauabschnitt 2B (BA 2B) schließlich wird den Abschluss der gesamten Hochwasserschutzmaßnahmen „Bubenreuth Nord" darstellen. Sowohl von der räumlichen Ausdehnung her - Gemeindeverbindungsstraße Bubenreuth-Igelsdorf bis Einmündung in die Regnitz - als auch von den rechtlichen Schwierigkeiten - Wasserrechtliche Genehmigung, Querung von Eisenbahnanlage, Staatsstraße und Bundesautobahn, Kauf von Grundstücken - stellt dieser Bauabschnitt den schwierigsten und langwierigsten Teil der Gesamtmaßnahme dar. Aus der schieren Länge der Maßnahme in Verbindung mit der Querung von wichtigen überörtlichen Verkehrswegen, der Notwendigkeit zur Errichtung von etlichen Bauwerken (Verrohrungen, Durchleitungen, Einmündungen, Wirtschaftswegen) und dem notwendigen Kauf von Grundstücken resultiert auch ein erheblicher Finanzbedarf. Zwar sind die Grundstückskäufe zwischenzeitlich fast alle abgeschlossen, trotzdem muss diese finale Hochwasserschutzmaßnahme auf mehrere Jahre gestreckt werden.

 

Spätestens im Jahre 2019 soll aber auch das letzte Glied in dieser Kette von Maßnahmen am Entlesdbach abgeschlossen sein. Damit ist der Schutz für den Norden von Bubenreuth vollständig.

 

 

Für die Mitte von Bubenreuth sieht das vorliegende Hochwasserschutzkonzept insbesondere die Herstellung eines Grabens im bewaldeten Hang des Rathsbergs parallel zur Waldstaße und Birkenallee vor, der in die Postelschlucht mündet. Von dort wird er über die Posteläcker in ein Rückhaltebecken östlich des Lärmschutzwalls geführt.

 

Das gesammelte Wasser kann dann langsam unter den bestehenden Durchlässen unter den Verkehrswegen zur Regnitz abfließen.

 

 

 

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