Dokumentation Sanierungsforum Bubenreuth-Süd / Geigenbauersiedlung

Das Sanierungsforum fand am 4. November 2019 im Saal des Altenheimes St. Franziskus statt.

Teilnehmer*innen: 29 Bürgerinnen und Bürger sowie 1. Bgm. Herr Stumpf, 2. Bgm. Herr Karl, Herr Racher/ Geschäftsleitender Beamter, Frau Rita v. Frantzky/Fa. Bayerngrund, Herr Friedrich Meyer/MSH-Stadtplanung

 

 

 

Sanierungsforum Süd Grafik 2

 

  

 

 

                     Sanierungsforum Süd Grafik 3                     Sanierungsforum Süd Bild 1          

Aushänge der Pläne sowie der Thematischen Ziele

Vor Beginn und im Anschluss an die Veranstaltung konnten die Teilnehmer*innen die an Pinnwänden ausgehängten Pläne und Entwürfe der möglichen Sanierungsziele betrachten.

 

          Sanierungsforum Süd Bild 2                           Sanierungsforum Süd Bild 3      

 

 

Fragen der Bürger*innen zum Zwischenbericht

Im Anschluss an die Vorstellung des Zwischenberichts durch Friedrich Meyer/MSH-Stadtplanung wurden zunächst Fragen zu Inhalten und dem Vorgehen aus dem Plenum heraus gestellt und u.a. auch durch den Ersten Bürgermeister beantwortet bzw. gemeinsam diskutiert.

 

 

Dokumentation der Ergebnisse der anschließenden Diskussion im Plenum

Nachfolgend stichwortartig aufgeführte Themen wurden angesprochen und diskutiert. Das Planungsbüro wird versuchen, die Themen bei der Überarbeitung der Pläne zu berücksichtigen.

 

Nahversorgung

  • Nahversorgung dringend verbesserungsbedürftig
  • Nahversorger sollte im Zuge der Posteläcker-Bebauung angesiedelt werden
  • Nahversorger bzw. Marktstände am Eichen- bzw. Marienplatz ggf. sinnvoll, aber trotz umfangreicher Bemühungen schwer zu bekommen, wie der Erste Bürgermeister meinte.
  • Hinweis des Ersten Bürgermeisters, dass Marktstände auf dem Eichenplatz schwierig umzusetzen seien, da es v.a. wegen einer geschützten, sehr ausladenden Eiche bauliche Probleme im Bereich der Wurzeln geben dürfte.
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Sachstand Altenheim

Laut der Aussage des Bürgermeisters gibt es derzeit keine neuen Pläne. Wie lange das Heim noch derart betrieben werden kann steht deshalb noch nicht fest. Parallel fanden Gespräche vom möglichen Betreiber mit einzelnen Grundstückseigentümern auf den Posteläckern statt, bislang noch ohne sichtbares Ergebnis. Ziel ist, auf jeden Fall entweder das Heim am Standort zu erhalten oder den Standort einer Wohnnutzung zuzuführen und dabei den Aufenthalt- bzw. Versammlungsraum zu erhalten.

 

Anregungen und Hinweise zum Umfeld des Eichenplatzes

Als wichtig werden erachtet: Altengerechtes Wohnen und ggf. Mehrgenerationenprojekt sowie eine gastronomische Einrichtung, jedoch gebe es dabei wahrscheinlich ein Problem mit den Stellplätzen.

Der Sparkassenstandort könnte in Zukunft dem Strukturwandel zum Opfer fallen, deshalb sollte das Objekt und ggf. ein weiteres Nachbar-Objekt zusammen mit dem Altenheimkomplex in eine vorausschauende Planung mit einbezogen werden.

 

Verkehr / Parken

  • Die Parkplatzsituation in der Geigenbauersiedlung ist problematisch!
  • Zukunftsweisend solle man denken und das Car-Sharing berücksichtigen!
  • Die Verkehrsberuhigung sollte auch weiterhin angegangen bzw. verbessert werden!
  • Kontrovers wurde der Umgang mit dem Ruhenden Verkehr im beengten Straßenraum und auf Privatgrundstücken diskutiert. Nicht unproblematisch ist das Schaffen von Parkplätzen auf Privatgrundstücken, da dadurch oftmals öffentliche Stellplätze wegfallen würden. Empfehlungen für die unterschiedlichen Straßensituationen könnten aus einem Rahmenplan erfolgen. Auf die Möglichkeit, restriktiv über einen Bebauungsplan einzuwirken oder ggf. über ein umfassendes Sanierungsgebiet wird durch Teilnehmer*innen verwiesen.
  • Ein Teilnehmer stellte die Machbarkeit der vorgeschlagenen Fahrradtrasse entlang der Bahn v.a. wegen der zu erwartenden Steigungen und Problembereiche infrage bzw. wies darauf hin, dass dies lange dauern könne. Deshalb schlägt er eine Fahrradachse entlang vorhandener Verkehrswege vor. Geeignet sei die Straßenfolge Damaschkestraße - Birkenallee – Frankenstraße/Birkenallee. Möglicherweise könnten dort Schutzbereiche für Radfahrer abmarkiert werden. Der 1. Bürgermeister entgegnete, dass solche Schutzstreifen die Unfallhäufigkeit erhöhen könnten und dass entlang dieser Streifen kein Parken im öffentlichen Raum möglich sei.

 

Übergang zum Bischofsmeilwald

  • Nochmals angeregt wird ein Kotbeutelspender mit Abfalleimer am Waldweg beim Rosenhügel

 

Übergeordnete Ansätze

Ein übergeordneter Rahmenplan für die Ortsentwicklung sollte die Gesamtzusammenhänge der Entwicklung von Geigenbauersiedlung/Süd, Alter Ort/Nord und den Posteläckern darstellen, ebenso ein übergeordnetes Verkehrskonzept, das die Erschließung bzw. Anbindung der Posteläcker sowie die Verbindungen zwischen den Ortsteilen berücksichtigt und darstellt. Dabei ist das aktuelle Verkehrsgutachten entsprechend zu berücksichtigen.

 

Frage zum Gestaltungsleitfaden: Was beinhaltet er? Wie kann man die Einheit der Siedlung auch dauerhaft garantieren?

Antwort des Planers: Ein Gestaltungsleitfaden ggf. kombiniert mit einer Rahmenplanung könnte Vorschläge zum baulichen Umgang mit der Siedlung liefern, von der sinnvollen Gestaltung der Vorgärten, die z.B. zu begrünen sind, über Möglichkeiten, parkende Fahrzeuge im privaten und öffentlichen Raum unterzubringen bis hin zu Erweiterungsmöglichkeiten für Geigenbauersiedlungshäuser (Mittel- od. Endhäuser) sowie Mauern und Zaunanlagen

 

Ortsgeschichte und Identität

  • Der Erhalt der Zeitzeugnisse der Geigenbauer, von Orten und Merkzeichen der Geigenbauersiedlung sollte lt. dem Planer gesichert und erhalten werden. Der Aussage wird zugestimmt! Deshalb ist deren Dokumentation so wichtig! Es wird hinzugefügt: „aber auch Gebäude erhalten, wo es möglich ist“
  • Ein ortsgeschichtlicher Rundweg von der Geigenbauersiedlung über den Altort bis zur S-Bahnstation wird als sinnvoll erachtet, er sollte nicht nur Tafeln aufweisen, sondern auch auf reale Gebäude und deren Geschichte verweisen können!
  • Ein Vorschlag aus dem Multiplikatorengespräch dazu war, dass Bubenreuth seine Identität und sein Image verstärkt pflegen müsse, so der Planer.
  • Es wird vorgeschlagen, die ehemaligen kleinen Werkstätten der Instrumentenbauer auf den Grundstücken der Schönbacher Straße, an der Elias-Placht-Straße gelegen, zum Teil zu sanieren und z.B. einer handwerklichen oder künstlerischen Nutzung zuführen, was dann auch angeregt und begleitet werden müsste.

 

Abschließend äußert sich der Ortsplaner zu folgenden Themen:

Es sei nicht sicher, ob die genannten funktionalen Defizite v.a. im Straßenraum ausreichen würden, die gesamte Geigenbauersiedlung als Sanierungsgebiet festzulegen, zumal im eigentlichen Siedlungsbereich kaum klassische Sanierungsfälle zu verzeichnen seien. Hierzu seien noch Gespräche mit der Regierung von Mittelfranken nötig.

Die Problematik eines „Ensembles Geigenbauersiedlung“ wird ebenfalls angesprochen. Seines Erachtens sei es trotz geschichtlicher Bedeutung und der besonderen Struktur jedoch v.a. aufgrund der sehr fortgeschrittenen „Überformung“ des Gebiets und fehlender Einzelbaudenkmäler wenig sinnvoll, jetzt noch ein Ensemble festzulegen, zumal das Landesamt für Denkmalpflege das auch so sehe. Der Landesdenkmalrat habe sich in den vergangen Monaten ebenfalls mit dem Höfner Gelände und der Geigenbauersiedlung befasst (Anm. d. Verfassers: Ein höchstrichterliches Gerichtsurteil stellte in einem anderen Fall fest, dass ein Ensemble einige Baudenkmäler enthalten müsse, ansonsten sei es als Ensemble nicht haltbar.)

 

 

            Sanierungsforum Süd Bild 4                        Sanierungsforum Süd Bild 5    

  

 

 

 

Friedrich Meyer / Rita v. Frantzy, Meyer-Schwab-Heckelsmüller GbR/Altdorf, 05.11.2019

 

 

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